Fachartikel
Fachartikel zum Thema Übertragung - Schenkung
Kein Erfordernis der familiengerichtlichen Genehmigung bei Übertragung eines nießbrauchsbelasteten und vermieteten Grundstücks auf einen Minderjährigen
Schenkungsverträge, die auf den entgeltlichen Erwerb eines Grundstücks durch einen Minderjährigen gerichtet sind, bedürfen zu ihrer Wirksamkeit der familiengerichtlichen Genehmigung (§ 1821 BGB).
Die Schenkung eines Grundstücks ist jedoch nicht allein deshalb als teilentgeltlich zu behandeln, weil der Schenkungsvertrag den Hinweis darauf enthält, dass der Minderjährige mit Beendigung des Nießbrauchs in die bestehenden Mietverhältnisse des übertragenen Grundbesitzes eintreten wird (OLG Hamm, Beschluss vom 06.08.2014, I 15 W 94/14).
Ein solcher im Schenkungsvertrag vorgesehener Eintritt in die bestehenden Mietverhältnisse ist nach Auffassung des OLG nicht als vertraglich zu erbringender Gegenleistung, sondern einzig als gesetzliche Folge des Eigentumserwerbs des Minderjährigen zu qualifizieren. Eine darüberhinausgehende Übernahme von Verpflichtungen aus Mietverhältnissen durch den beschenkten Minderjährigen ist hier gerade nicht gegeben, so dass der Vertrag auch nicht als teilentgeltlich zu qualifizieren ist. Aus diesem Grunde war vorliegend auch keine familiengerichtliche Genehmigung erforderlich.
Artikel, die Sie auch interessieren könnten
Steuerliche Behandlung des vorzeitigen unentgeltlichen Verzichts auf ein Nießbrauchsrecht
Me Hugues LAINÉ
Représentation d’un mineur en cas de donation immobilière avec réserve d’usufruit
Me Hugues LAINÉ
Wirtschaftliches Eigentum bei der Übertragung von Geschäftsanteilen unter Nießbrauchvorbehalt
Pflichtteilsergänzungsanspruch bei Schenkungen – Rechtsprechungsänderung
Majoration de la créance réservataire en cas de versement d’intérêts sur un prêt par un époux seul
RA Hugues LAINÉ
Révocation testamentaire
Me Hugues LAINÉ